Kohlmeisen im Kirschbaum.
Die Spatzen haben den Kampf verloren. Sie mussten den Nistkasten im Kirschbaum räumen. Die Kohlmeisen haben sich ihre Brutstätte vom letzten Jahr zurückerobert. Triumphierend schmettern sie ihr „Zizibäh Zizibäh“ in den wolkenlosen Himmel. In sicherer Entfernung sitzen die Sperlinge lautstark schimpfend auf dem Schuppendach.
Die Sonne lässt die Knospen des Kirschbaumes langsam öffnen. Bald wird die Brutstätte in einem weißen Blütenmeer versinken. Das Meisenhaus wird dann nur noch schwer zu finden sein. Dann kommen auch bald die Bienen und hüllen den alten Kirschbaum tagelang in lautes Summen und Brummen. Dabei ahnen die schwarzgelben Pollensammler nicht, dass im Inneren der großen weißen Kugel kleine Meisenkinder heranwachsen.
Doch noch singt die Kohlmeise im fast nackten Geäst ihr Siegeslied, vielleicht ein klein wenig zu hämisch. Doch die Spatzen hören es nicht mehr. Sie haben längst das Weite gesucht.