Meine Tochter, die Margarine.

Wenn Liebespaare ein Kind erwarten, sind sie glücklich. Im Überschwang des erwarteten Neuankömmlings sind viele Dinge zu klären und zu organisieren. Darunter fällt auch die Namenswahl des Sprößlings. Dort herrscht zumeist größeres Konfliktpotenzial, da Er zuweilen andere Namen bevorzugt als Sie und umgekehrt. Deswegen zieht sich die Namensfindung ziemlich oft bis an das Ende der Schwangerschaft. Doch genau hier lauert die große Gefahr. Sind sich die werdenden Eltern bis zum Geburt nicht einig geworden, kann ein Namensschnellschuss im Kreißsaal fatale Folgen für das Kind haben.

Auf den Kevinsimus und Chantalismus möchte ich hier nicht eingehen, das wurde bereits an anderer Stelle ausführlich diskutiert. Es geht vielmehr um den Margarinismus, der fast ausschließlich weibliche Namen betrifft. Für diese Mädchen ist es eine Pein, wenn sie vor allem in jungen Jahren von ihren Mitmenschen gedemütigt werden, da ihre Eltern ihnen einen Margarinenamen gaben.

Vom Wortstamm her fällt einem zunächst die Margarete ein, wobei die Verbindung zur Ersatzbutter dann doch ziemlich weit hergeholt erscheint. Seit vielen Jahrzehnten gab bzw. gibt es die Margarinesorten Thea (Österreich) sowie Sonja und Marina. Doch sind diese Namen sehr gebräuchlich und deswegen besteht wenig Hänselpotenzial.

Aber in den letzten Jahren, als vornamentechnisch alles möglich wurde, kommen exotische wie auch Kunstnamen groß in Mode. So gibt es Mädchen, deren Namen an bekannte Margarinesorten erinnern bzw. genauso heißen. Beispielhaft seien Aletta, Benita, Delia, Delina, Flora, Leta, Linnea, Mara, Norma, Rana, Sana und Sanela genannt.

Liebe Eltern, bitte denkt bei der Namensfindung eures Kindes auch an selbiges und nicht nur an den vermeintlich schönen Klang des Namens. Ein Leben lang als Ersatzbutter bezeichnet zu werden, ist eine immense seelische Belastung für einen Menschen. Eure Töchter werden es euch später mit der entsprechenden Wahl des Seniorenheimes danken.

4 Comments »

  1. Bin ganz und gar Deiner Meinung! Danke für den Beitrag. Bleibt zu hoffen, daß nun alle potenziellen Margarineeltern es lesen…Gruß Margret ( mit keinem Pflanzenfett verwandt!)

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  2. Beim Nachnamen Gruber würde ich als Vorname Claire empfehlen.
    Eine Schülerin von mir hieß Samantha. Mama und Oma waren sich nicht einig, wie man den Namen ausspricht: Sementta oder Semansa.
    Nachname war Oberlechner.

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    • Das ist ja das Schlimme: Die Eltern wissen manchmal nicht, wie sie ihre Kinder aussprechen sollen. Das ist echt traurig. Übrigens nannte Herr Lös seinen Sohn Reiner. 😉

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